Christlicher Convent Deutschland: Konferenz in Würzburg mit 90 Leitenden aus ganz Deutschland ermutigt zu Einheit. Christen stellen sich Fragen unserer Zeit, berichtet Norbert Abt.

„Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich jetzt euch! Empfangt den Heiligen Geist!“ Mit diesen Worten von Jesus, die er nach seiner Auferstehung zu seinen Jüngern sprach, ging das jüngste Treffen des „Christlichen Convents Deutschland“ (CCD) zu Ende. Die Tage vom 29. September bis 1. Oktober standen unter dem Leitwort „Gemeinsam empfangen – gemeinsam gehen“ mit rund 90 Leitungspersönlichkeiten aus ganz Deutschland im Würzburger Vineyard-Center.
Gottes Wirken ist zu sehen
Auf dem Treffen berichteten einige Teilnehmende davon, wie sie das Wirken Gottes in ihrem Umfeld erfahren haben; sei es im Zusammenführen von Christen verschiedener Prägung, sei es, dass Menschen zum Glauben fanden. Lukas Knieß vom Haus des Gebets in St. Georgen (Schwarzwald) stellte die Erfahrungsberichte unter den Leitsatz „Gott kann – und er tut schon“.
Es zeigte sich auf der Konferenz, dass das Thema „Einheit“ inzwischen eine Selbstverständlichkeit ist. Ausdruck fand dies auch darin, dass sich alle zum Abschluss vor einem Kreuz zusammenfanden und gemeinsam ein Seil hielten, das das in der Bibel beschriebene „Band der Liebe“ symbolisierte. So kurz die Konferenz auch war, gab es doch viel Gelegenheit andere Menschen kennenzulernen. Das ist einer der wesentlichen Werte des CCD.

Vision: Leitende schauen nicht zuerst auf sich selbst
Rainhard Wedeleit (Vineyard-Bewegung), einer der drei Sprecher des CCD, führte aus, wie er im Vorfeld der Konferenz ein inneres Bild von Jesus zum Miteinander der christlichen Leiter und Leiterinnen empfangen hatte: Er sah ein Gewächshaus, in dem es ein ständiges Hin und Her von Leitungspersönlichkeiten aus verschiedenen Kirchen und Bereichen gab. Das Besondere daran: Sie kümmerten sich um die Pflanzen und die Beete der anderen und nicht um die eigenen, indem sie diese gossen und den „Kollegen“ Zettel mit Botschaften zusteckten. Wedeleit generierte daraufhin mit Hilfe von KI eine Darstellung, die diese Szene bildhaft vermittelt.

Ermutigung: Christen stellen sich Herausforderungen unserer Zeit
Die Konferenz begann mit einer biblischen Grundlegung zum Thema „Wesen und Wirken der Sendung Gottes im Blick auf Israel und die Kirche“ durch Pfarrer PD Dr. Guido Baltes (Privatdozent für Neues Testament im Fachbereich Theologie an der Universität Marburg). Einen weiten Bogen über die aktuellen Herausforderungen in Gesellschaft und Wirtschaft spannte Prof. Dr.-Ing. em. Klaus Henning (selbständiger systemischer Unternehmensberater) in seinem Beitrag. Er ermutigte dazu, dass Christen bereit sein sollten, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Im weiteren Verlauf standen fünf Themen im Zentrum: Reverse Mission, Digitaler Raum & KI, Volk Gottes vor Ort, Wirtschaft & Sendung sowie NextGen. Zu den Themen wurden Kurzvorträge gehalten. Diese wurden anschließend in Workshops besprochen. Sowohl in den Gruppen wie im Plenum setzte man sich mit den Themen und Inhalten auch im Gebet auseinander.
Die drei Sprecher des CCD sind Pfarrer Henning Dobers (Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche, Hannoversch Münden), Dr. Tillmann Krüger (Pastor der Friedenskirche, Braunschweig) und Rainhard Wedeleit (Beirat der Vineyard-Bewegung D.A.CH.).

Der Christliche Convent Deutschland (CCD) ist eine Initiative, die nach eigenem Verständnis ohne die verschiedenen ökumenischen Prozesse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte nicht denkbar wäre. Er versteht sich als ein Forum für leitende Verantwortungsträger in Kirche und Gesellschaft auf breiter ökumenischer Basis. Der CCD will dazu beitragen, dass die Einheit von Christen und das gemeinsame christliche Zeugnis in Deutschland gestärkt werden.