Ich steh an deiner Krippen hier …

Frohe und reich gesegnete Weihnachten wünschen wir euch mit einem Weihnachts-Poetry aus der Oase-Gemeinschaft Sundern. 

Einen Moment der Stille finden inmitten von glänzenden Lichtern, Weihnachtsbaum, Geschenkpapier und den Zeiten mit der Familie – einen Moment mit Jesus.  

Wir geben euch hier den Text von Elke Frommhold (Malerin, Kunstdozentin und Kreativtherapeutin) wieder. Dazu gehört das Video mit Klavierarrangement von Ulrike Sprenger (Pädagogin, Gebetsseelsorgerin und Seminarreferentin der GGE Westfalen) nach dem Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“ von Paul Gerhardt (Text) und Johann Sebastian Bach (Musik). Beide zählen sich zur überkonfessionellen Oase-Gemeinschaft in Sundern, die als Gemeinschaft in der evangelischen Kirche eng mit der GGE Deutschland verbunden ist.
 
Ich steh an deiner Krippen hier.
Du, der Gottes Sohn bist, warst ein Kind,
es singt sich leicht, was sagt mein Kopf,
geht mir das Baby in den Sinn und Herz,
verstehe ich, wie Mensch und Heiligkeit Verbindung schafft,
im Schmerz und Mühen von Geburt.
Heilig, dieses kleine Kind, die kleinen Füße, Hände,
und so menschlich, wie könnte ich verstehen, wenn
ich nicht dein ganzes Leben fände,
geschrieben in Evangelien.

Und Maria, wie ging es dir
als frischgebackene Mutter eines Sohnes,
umgeben von Gewusel, Hirten, Weisen,
alle wollten gucken kommen, staunen, loben, preisen,
Engelscharen, Worte, würdig zu bewahren
in dem Herz und Sinn der jungen Frau,
die ihr Baby zart in Windeln hüllte und es wiegte dort
in Bethlehem, den Sohn, der selbst das Licht war
nach dem Wort.
Rufen möchte ich bei der überfüllten Szenerie,
lasst das Kind doch mal in Ruhe und Maria und den Josef,
Hektik half noch nie, solches zu begreifen,
doch was rede ich,
schon menschlich ist ein neues Kind ein Weltereignis, klar,
an dem wir Anteil suchen und ihr habt’s zugelassen,
Maria, du warst tapfer und Josef, du warst wunderbar
und danke für Bereit-Sein, dieses Kindlein zu empfangen,
schützen und begleiten, Bethlehem,
Ägypten, Nazareth, alles andere als bequem.
Jesus wurde größer, lernte laufen, lachen, reden,
seine Worte legendär, die er sprach im Tempel,
er, der zwölf war und nicht mehr
an Jahren, ließ die Prieser staunen.
Ach, wie gern würd ich mit euch auf sein ganzes Leben sehen,
erzählen vom Wundertun und Leiden, vom Sterben und vom Auferstehen
und vom Platz zur Rechten, und Pracht und Pracht,
und Ruhm und Ehre,
von dir und deinen Plänen mit unseren Herzen
will ich hören, wenn an Sonntagen Kerzen
leuchten, stilles Warten im Advent statt Winter-Wonderland,
Glitzern, Lichterketten, rote Kugeln, Tannengrün
sind schön, doch schade,
wenn Deko und Geschenkerfüllungsdruck
uns Blick versperrt auf Gottes Gnade,
doch find ich schon, schau ich mich um in Tradition,
so Feines wie das Krippenspiel und Singen,
Weihnachtslieder klingen wundervoll, dem Lukas lauschen, Weihnachtsgrüße tauschen,
wenn wir Altbewährtes wahren und neue Worte finden,
Und der Glimmer um mich rum darf Funkeln widerspiegeln,
tief in mir beim Kindbetrachten,
da brauch ich nichts, nur darauf achten,
still zu werden
vorm Sohn auf Erden.

Michael Lyngbye

Michael Lyngbye gehört zum Ältestenteam der ökumenisch ausgerichteten „Eastside Christliche Gemeinde“ in Hamburg und arbeitet mit der Designagentur „Common Room“ u.a. auch für die GGE.

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