Gerade als Christen sollten wir den „Tag der Deutschen Einheit“ öffentlich feiern und Danke sagen. Dazu lädt Bernd Oettinghaus, Leiter der Initiative „Deutschland singt und klingt“, ein.
Es ist wieder so weit: Menschen aus über 150 Orten werden sich am Montag, 3. Oktober, um 19 Uhr auf Marktplätzen im ganzen Land versammeln. Sie treffen sich mit anderen Bürgern und Politikern ihrer Stadt und ihres Ortes und feiern das Wunder der Freiheit und Einheit in Dankbarkeit. Gemeinsam wird überall dort ein Zeichen des Zusammenhalts und der Hoffnung gesetzt für die Zukunft. Wir als Christen können durch unser Mitwirken hier deutlich machen, dass unsere Hoffnung – auch für alle aktuellen und zukünftigen Sackgassen – auf Gott gründet, der damals, heute und auch morgen Geschichte schreibt.
Menschen zu einem Hoffnungschor verbinden
Ziel der Initiatoren ist es, vor Ort eine lokale Tradition anzustoßen, um den „Tag der Deutschen Einheit“ gemeinsam mit der Bürgerschaft zu feiern – die Dankbarkeit Gott gegenüber soll dabei ein wesentlicher Teil sein. Dazu kann das gemeinsame Singen und Musizieren von ausgewählten, allseits bekannten Liedern beitragen, es soll Menschen im ganzen Land zu einem großen Hoffnungschor verbinden.
Dieses Jahr werden wir nicht nur hebräisch singen und damit auch ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Sondern wir werden auch russisch und ukrainisch singen als Ausdruck dessen, dass Menschen aus diesen beiden Ländern bei uns versöhnt in einer Stadt zusammenleben und wir uns gemeinsam für den Frieden einsetzen wollen.
Mitsingen auch per Livestream …
Wer aufgrund persönlicher Einschränkungen nicht teilnehmen kann oder kein Treffen vor Ort hat, kann sich per Livestream bei der zentralen „Deutschland singt und klingt“-Veranstaltung auf dem Domplatz in Erfurt einklinken und von zuhause aus mitsingen. In Erfurt wird das MDR-Symphonieorchester den Gesang begleiten.
Wie in jedem Jahr ist eines der Freiheitsrechte aus dem Grundgesetz thematischer Schwerpunkt der Initiative: 2022 steht die Meinungsfreiheit im Zentrum. Damit soll auch für Bildungseinrichtungen und Künstler Raum gegeben werden, den Tag mit eigenen Beiträgen zu gestalten.
… oder noch eine eigene Gruppe anmelden!
Wer noch spontan in seinem Ort auf dem Marktplatz mitsingen möchte, kann sich auf der Website https://3oktober.org anmelden. Nach dem Login kann man sich Playbacks und Texthefte herunterladen, die auch ein Mitsingen der Lieder ohne Chor einfach ermöglichen. Zwischen den Liedern können beispielsweise die Pastorin oder der Pfarrer, die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister, Zeitzeugen oder Menschen mit Fluchtgeschichte mit Beiträgen oder in Interviews Mut für die Zukunft machen.
Christen sollten die Plätze nicht den Polarisierern überlassen
Gerade weil der Feiertag in diesem Jahr auf einen Montag fällt, sollten die Marktplätze mit Personen aus der bürgerlichen Mitte gefüllt werden, damit im öffentlichen Raum auch Hoffnung und Zusammenhalt erlebbar werden und das Feld nicht dem zu erwartenden Protest und der Polarisierung überlassen bleibt. Sind wir als Kirchen und Gemeinden da nicht gut aufgehoben, um mit einem öffentlichen Dankopfer unserem Gott einen roten Teppich auszurollen? Denn von ihm kommt unsere Hilfe: „Wer Dank opfert, verherrlicht mich und bahnt einen Weg; ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen“ (Psalm 50, V. 23).
Was tun am 3. Oktober? Die Initiative 3. Oktober – Deutschland singt und klingt lädt am 3. Oktober, 19 Uhr, wieder alle Generationen und Kulturen zum offenen Singen und Feiern auf den Plätzen der Dörfer und Städte ein. Alle Infos zu den „Danke-Demos“ (interaktive Karte mit Veranstaltungsorten und Anmeldung einer eigenen Gruppe), Notenmaterial, Videos und Playbacks zum Üben der Lieder auf der Webseite. https://3oktober.org Thüringen richtet in diesem Jahr die offizielle Einheitsfeier in Erfurt aus: Von 1. bis 3. Oktober informieren die bundesdeutschen Verfassungsorgane auf dem Domplatz mit Ständen zum Thema „Politik erleben“. Die 16 Bundesländer präsentieren sich auf einer „Ländermeile“ auf dem Petersberg mit ihren kulturellen und kulinarischen Besonderheiten. Dort gibt es außerdem eine „Kindermeile“ und ein „Wein-Dorf“; der ZDF-Fernsehgarten wird zu Gast sein. Eine Geschichtspräsentation ist in der Gedenkstätte Andreasstraße zu sehen. Künstler bereichern das Bürgerfest auf Bühnen in der Erfurter Altstadt. Im TV: Das ZDF überträgt um 10 Uhr live den Ökumenischen Gottesdienst aus dem Erfurter Dom, die ARD um 12 Uhr den Festakt zum Tag der Deutschen Einheit aus dem Theater Erfurt. Livestream: Mit der zentralen Veranstaltung von „Deutschland singt und klingt“ endet das Bürgerfest auf dem Erfurter Domplatz, Livestream um 19 Uhr.