Der Konflikt zwischen Israel und der radikalen Hamas im Gaza-Streifen hat im Mai viele Menschenleben gekostet. Es gibt in diesem Konflikt aber keine „zwei Seiten“, sagt Aaron Lewin. Und im Kern geht es auch nicht um Land, sondern um Herzen.
Raketen, Aufruhr und Zerstörung – das hat im Mai die Nachrichten zur Situation im Nahen Osten beherrscht. Da ist Trauer um die Opfer und Empörung über die Täter. Aber ist es wirklich so einfach zu beurteilen, wer hier die Opfer und wer die Täter sind?
Der Nahostkonflikt wird sehr gerne polarisiert. Wir hören, dass sich Israelis und Palästinenser um das Land streiten. Wir betrachten uns daher die verschiedenen Argumente und entscheiden uns dann für eine Seite. Die Rhetorik wird immer stärker und das Verständnis für die „andere Seite“ immer weniger.
Nicht nur ein politischer Konflikt
Die Situation im Nahen Osten ist allerdings nicht so einfach. Es gibt keine „zwei Seiten“. Es gibt Palästinenser, die gegen die Hamas sind. Es gibt auch Israelis, die gegen die Politik ihres Staates demonstrieren. Es ist deswegen kein Streit nur zwischen Israelis und Palästinensern. Es ist auch kein Streit nur zwischen Juden und Arabern: Es gibt israelische Araber, die sehr froh sind in Israel zu leben. Und es gibt Juden, die Israels Verhalten gegenüber Arabern für komplett inakzeptabel halten.
Es geht auch nicht nur um Religion und nicht nur um Land
Wir können auch nicht sagen, dass es nur ein Streit der Religionen ist. In den palästinensischen Autonomiegebieten wird die christliche Minderheit von der muslimischen Mehrheit unterdrückt. In Israel dienen beide, Juden und Muslime, in der Armee. Es ist auch kein Streit nur um das Land. Israel hat schon mehrmals Land zurückgegeben, aber dadurch dennoch keinen Frieden gefunden. Und viele Palästinenser wollen einfach Frieden erleben und nicht von einer terroristischen Organisation beherrscht werden, egal in welchem Land sie leben.
Es geht um Menschen!
Wer den Konflikt vereinfacht und nur aus der Distanz betrachtet, der verliert den Blick dafür, dass es sich hier um Menschen handelt. Meine Familienmitglieder und meine Kollegen in Israel müssen ständig zum Bunker rennen. Sie haben Angst um ihr Leben und um das ihrer Familien. Und mein arabischer Freund hier in Berlin wiederum hat Angst um seine Familie und seine Freunde in Gaza, von wo er herkommt.
Kritik ja – Rassismus nein
Natürlich dürfen wir Kritik üben, und zwar auf allen Seiten dieses Konflikts. Es sollte aber maßvoll sein und nicht unwissend geschehen. Kritik an Politik darf auch nicht in Rassismus münden. Wer Frieden stiften will, der sollte nicht unangemessen über die „blöden“ Israelis, Juden, Palästinenser oder Araber schimpfen. Der Konflikt ist, wie gesagt, nicht so einfach.
Jesus ist der Friedensfürst
Wer diesen Konflikt vereinfachen möchte, muss erkennen, dass es ein Konflikt des Herzens ist. Es geht auf allen Seiten um einen Hass in den Herzen der Menschen, der viel älter ist als die Staatsgründung Israels. Dieser Hass gründet in unserer Rebellion als Menschheit gegen Gott. Die Antwort auf diesen Hass ist – ironischerweise – im Nahen Osten zu finden. Vor 2000 Jahren starb Jesus für uns und für all unseren Hass. Durch die versöhnende Kraft seines Todes und seiner Auferstehung haben viele Juden und Araber, Israelis und Palästinenser Frieden mit Gott und miteinander gefunden. Sie suchen heute den Frieden. Frieden ist möglich, aber nur durch den Friedensfürsten. Wie der Apostel Paulus im Brief an die Epheser erklärt: „Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat“ (Kap. 2, Vers 14). Auf wessen Seite sollten wir dann sein? Auf Seiner!
Danke, Aaron! Wir brauchen so sehr ein neues Pfingsten, damit uns Gottes Geist in aller bleibender Verschiedenheit dennoch durch Jesus , den Friedefürst, eint.
Danke für deine Ermutigung, lieber Henning!
Danke, Aaaron, das ist ein sehr hilfreicher Einblick in die Komplexität der Konfliktebenen, der alle“Seiten“ berücksichtigt. Und ja, der Schluss ist zutiefst wahr: Nur der Friedefürst ist letztlich die Lösung!
Danke für deine Ermutigung, lieber Axel!
Lieber Aaron, danke für deine Zeilen und deinen Hinweis auf den versöhnenden Herrn Jesus auf die Menschen, die Familien ob jüdisch oder arabisch. Unsere Herzen müssen bei ihnen sein und dem Hass und der Unversöhntheit mit echtem liebenden Verständnis in den Riss treten. Meine Freunde in Latrun / Israel und auch in der Propstei oder Dormitio in Jerusalem leben mit manch anderen dies versöhnend und beted in Israel dem Heiligen Land. Sei gesegnet Lorenz Reithmeier.