Was höre ich von Gott her für unsere Zeit?

Viele Menschen fühlen sich verunsichert und sorgen sich um die Zukunft. Was aber sagt Gott uns in dieser Zeit? Zum Start ins Neue Jahr hören wir von geistlich Leitenden, was Gott ihnen aufs Herz gelegt hat. Es ist herausfordernd und ermutigend zugleich.

Die Autoren des Artikels
Autorenfoto von Sibylle Beck

„Gott ruft uns in seine Gegenwart, zu Gemeinschaft und Gehorsam“

Gott ruft uns in seine Gegenwart. Mehr denn je ist es wichtig, IHN zu kennen, Jesus zu vertrauen und der Stimme des Heiligen Geistes gehorsam zu folgen.

Ich höre auch einen Ruf Gottes nach echter Gemeinschaft. Gelebte Gemeinschaft in den Gottesdiensten, aber auch außerhalb. Wir sind gerufen, echte und gesunde Beziehungen zu bauen. In dieser und der kommenden Zeit brauchen wir einander! Wir sind gerufen, füreinander da zu sein, uns zu helfen und zu unterstützen.

Wir sollen den Auftrag, den uns Jesus gegeben hat (Matthäusevangelium, Kap. 28, V. 18-20), ernst nehmen! Wir sollen hingehen! Das heißt: Reich Gottes bauen spielt sich nicht nur in den Kirchenräumen ab. Wir sind gerufen, bewusst an unserem Arbeitsplatz, den örtlichen Vereinen, den Schulen und in unserer Nachbarschaft präsent zu sein als „Botschafter an Christi statt“!

Sibylle Beck, Leitende Pastorin der International Christian Fellowship (ICF), Karlsruhe


Autorenfoto von Daniel Gruber

„Gestalten – emotional reif werden – selbstbewusst glauben“

In einer Zeit von Veränderungen und Unsicherheiten liegt mir auf dem Herzen, dass wir nicht in Weltuntergangsstimmung versinken, sondern schauen, wo und wie wir unsere Talente (siehe Matthäusevangelium, Kap. 25, V. 14-30) sinnvoll, kreativ und zuversichtlich einbringen können. Als Gestalterinnen und Gestalter, die den Wert im Leben an sich sehen und die sich nicht dafür schämen, an einen Gott zu glauben, der uns sieht (vgl. die Jahreslosung 2023: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, 1. Mose, Kap. 16, V. 13). 

In Zeiten der Veränderungen brauchen wir emotionale Reife und Gesundheit, eine persönliche Verwurzelung in Jesus und ein nicht zu schnelles Übernehmen anderer Meinungen, um ein echtes Gegenüber für die Menschen um uns herum zu sein. Während das kulturelle Christentum verblasst, wünsche ich mir und uns, dass wir in einem gesunden Selbstbewusstsein zu unserem Glauben stehen und lernen, ihn ganz normal mit in unsere verschiedenen Kontexte einzubinden. 

Daniel Gruber hat viele Jahre das Gebetshaus in Freiburg mitgeleitet. Er engagiert sich in der Evangelischen Allianz Deutschland und anderen Netzwerken.


Autorenfoto von Fadi Krikor

„Gnade, Offenbarung und Einheit werden zunehmen“

Ungeachtet der Umbrüche und Stürme, denen die Institution Kirche ausgesetzt ist, und ungeachtet der Zuspitzung auf der geopolitischen, wirtschaftlichen und Energie-Ebene, glaube ich, dass wir in einem goldenen Jahrzehnt des Reiches Gottes leben, in dem die Gnade und die Offenbarung zunehmen werden. 

Er wird eine neue Gnade des Eins-Seins mit IHM und untereinander schenken und an dieser Einheit wird die Welt erkennen, dass ER der König ist (siehe Johannesevangelium, Kap. 17, V. 20-23). Wir, als die Familie Gottes und als die eine Braut aus allen Völkern und Konfessionen des Kreuzes, erleben auch speziell in Deutschland einen neuen Ruf zur Einheit, die ein Vorbild für den Leib Christi weltweit werden kann.

Möge ER uns vorangehen, unseren Geist weiten und unsere Augen und Ohren öffnen für die Zeichen der Zeit. 

Fadi Krikor ist Architekt, Unternehmer, Leiter christlicher Netzwerke und Gründer des „Father’s House for all Nations“ im ehemaligen Kloster Altenhohenau südöstlich von München.


Autorenfoto Gerhard Proß

„Viele sollen sich betend ,in den Riss’ stellen“

Wir leben in einer Zeit, in der die Fliehkräfte und die Polarisierungen in unglaublicher Geschwindigkeit zunehmen. Mitten im Leiden unter diesen Spannungen hörte ich im Gebet den Vers aus dem Buch des Propheten Hesekiel (Kap. 22, V. 30): „Ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte; aber ich fand keinen.“

Mich hat dieser Impuls neu beauftragt, betend in den Riss zu treten. Ich höre es als Auftrag Gottes, dass sich viele in den Riss stellen sollen. In den Riss zwischen Gott und der Gesellschaft beziehungsweise zwischen Gott und den Kirchen, aber besonders auch in die Risse innerhalb der Kirche. Allerdings werden wir dabei sehr leicht von beiden Seiten missverstanden.

Betend haben wir uns als europäischer Trägerkreis von „Miteinander für Europa“ in den Riss des Krieges in der Ukraine gestellt und erlebten eine gewaltige Gegenwart des Heiligen Geistes, als eine Frau aus Russland und danach eine Frau aus der Ukraine betete. Gott sucht solche Menschen.

Gerhard Proß hat „Miteinander für Europa“ und Initiativen wie „Deutschland betet“ mit ins Leben gerufen. Er ist begeisterter Netzwerker.   


Autorenfoto von Heinrich Christian Rust

„Kirchen sind in Geburts- und Reifungsprozessen“

Wir erleben so etwas wie eine historische Wendezeit: Etwas Neues bricht auf. Der Geist Gottes ist der vorrangige „Transformator“. Er überlässt diese Welt (den Kosmos) nicht jenen, die ohne Gott zurechtkommen wollen.

In dieser Wendezeit wird Gottes überbordende Liebe und Gerechtigkeit neue Horizonte aufleuchten lassen; es geht um Gottes Wohnung bei uns. Die kirchliche Landschaft wird vielfältiger und orientiert sich dabei am Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit. Verfasste, traditionsreiche Kirchen und Freikirchen, christliche Bewegungen und Werke werden in einen Klärungs- und Wandlungsprozess (Katalysierung) kommen: Es geht um Bewahrung und Bewährung. Das „Weiter so!“ wird verstummen. Es sind vielmehr Geburts- und Reifungsprozesse.

Aus einem unwissenden, pubertären Umgang mit den Wirkungen des Geistes sollen wir zu einem reifen Umgang zum Beispiel mit den Geistesgaben und geistlichen Diensten in Christus heranreifen. Das theologische Interesse an der Zukunft dieser Welt (Eschatologie) wird eine neue Renaissance erleben. Die Theologie wird sich verstärkt trinitarisch formulieren.

Dabei braucht es gesunde biblische Lehre, die im ökumenischen, ökologischen und ökonomischen Dialog wachsen kann. Die Zukunft der Gemeinde Jesu wird ökumenisch.  Es sind Menschen, die Versöhnung leben und nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit streben.

Dr. Heinrich Christian Rust, Pastor i.R. und Dozent, Braunschweig


Autorenfoto von Henning Dobers

Ein ausführliches Statement von Henning Dobers, Pfarrer und 1. Vorsitzender der GGE Deutschland, folgt hier am kommenden Donnerstag, 26. Januar. 


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Ein Gedanke zu “Was höre ich von Gott her für unsere Zeit?

  1. Das Thema „Einheit des Leibes“ ist mir seit letztem Jahr auch immer wieder verstärkt untergekommen. Es geht darum, als Christen in der Welt „sichtbarer“ zu sein, unser Licht leuchten zu lassen, SEINEN Geist duch uns wirken zu lassen – als Einzelne, aber auch als „Leib Christi“, losgelöst von Konfessionen und Denominationen, jeder mit seinen spezifischen Begabungen und einander ergänzend, mit IHM als Haupt.

    Ein Projekt, das letztes Jahr in München gestartet ist, ist „Worship im Park“ (https://gottsucher.de/park): Christen aus unterschiedlichen Gemeinden treffen sich Sonntag nachmittags in einem Park und machen Lobpreis. Menschen bleiben stehen und kommen mit uns ins Gespräch, erhalten Gebet oder kommen in den Alphakurs. Aktuell ist Winterpause, aber bald geht es wieder los und ich bin schon gespannt, was Gott in diesem Jahr alles tun wird…

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