Neue Kraft für Herz, Hand und Hirn

„Was höre ich von Gott her für unsere Zeit?“, haben wir vergangene Woche gefragt. Heute schreibt Henning Dobers, was Gott ihm angesichts unsicherer Zeiten aufs Herz gelegt hat.

Was viele Menschen gegenwärtig erschrecken lässt – Krankheiten, Kriege, Klimakatastrophen, ökonomische Krisen –, war für viele Generationen in Europa über Jahrhunderte hinweg der Normalzustand. Im Zuge von Frieden, Freiheit und wachsendem Wohlstand während der letzten Jahrzehnte haben wir das schlicht vergessen. Und ganz nebenbei ist uns in diesen Jahren auch der Glaube an Gott abhandengekommen.

Jetzt ist wieder Normalzustand. Und Gott lässt das zu.

Gottes Weck-Ruf zur Umkehr

Ich erkenne in den gegenwärtigen Entwicklungen einerseits einen Weck-Ruf Gottes zur Umkehr. Er lässt uns in vielen Bereichen spüren, was geschieht, wenn wir ihn vergessen und nicht mehr nach seinen Geboten leben. Mit schwindender positiver Gottesfurcht wächst automatisch die negative Furcht vor allem anderen: zuerst vor Menschen, dann vor Umständen, schließlich vor kosmischen Entwicklungen. Wir haben Angst vor Kriegsherren, dem Klima, den Krankheiten und zahlreichen anderen Krisen. Es gibt eine regelrechte Pandemie der Angst. Und weil wir von Angst infiziert sind, können wir nicht mehr klar denken. Folglich sind wir erpressbar. Das wiederum verführt zu Resignation, Aktionismus, Egoismus sowie Diktaturen unterschiedlicher Ausprägungen.

Es gibt einen Ausweg: zurück zu dem dreieinigen Gott der Freiheit, der Liebe und der Hoffnung.

Gottes Weg-Ruf zu einem Lebensstil der Hoffnung

Andererseits erkenne ich in den gegenwärtigen Entwicklungen den klaren Auftrag Gottes an die Christen, der Versuchung zu widerstehen, lediglich ein religiös gefärbtes Echo der Ängste der Welt oder einer lautstark auftretenden „woken Generation“ zu sein, sondern liebevoll, beherzt und nüchtern einen unverwechselbar in Jesus Christus gründenden Lebensstil der Hoffnung zu praktizieren. Er ruft uns, in unserer Zeit das Evangelium unerschrocken und einladend in allen möglichen Ausdrucksformen in Kirche und Gesellschaft zu verkündigen und zu leben.  

Es tobt ein Kampf

• um unser Herz (die innere Einstellung und die Ausrichtung unseres Lebens),
• um unsere Hände (unsere Tatkraft)
• und um unser Hirn (unser Denken).

Drei Bibelstellen sind mir in diesen Zeiten wichtig geworden. Sie stammen allesamt aus einer Zeit, in der Christen versucht waren aufzugeben.

1. „Stärkt eure Herzen“. (Jakobusbrief, Kap. 5, V. 8)
2. „Stärkt eure müden Hände und eure zitternden Knie und lenkt eure Schritte entschlossen in die richtige Richtung!“ (Hebräerbrief, Kap. 12, V. 12-13 | NGÜ)
3. „Stärkt euren Verstand, seid nüchtern“. (1. Petrusbrief, Kap. 1, V. 13)

Jetzt ist die Zeit, „Apfelbäume zu pflanzen“ (wie Martin Luther gesagt haben soll). Jetzt ist die Zeit, sich nicht entmutigen zu lassen. Jetzt ist die Zeit, vor dem Bösen nicht zurückzuweichen, sondern stehen zu bleiben. Jetzt ist die Zeit, Herzen, Hände und Hirne zu stärken!

Gott schenkt allen, die ihn darum bitten,

• den Geist der Liebe, damit unser Herzen nicht verhärten, sondern weich bleiben,
• den Geist der Hoffnung, damit die Hände nicht mutlos sinken, sondern anpacken,
• den Geist der Wahrheit, damit unsere Hirne nicht von Angst benebelt werden, sondern nüchtern denken.

Der Heilige Geist ist das einzig wirksame Antidepressivum für Leib, Seele und Geist in den gegenwärtigen Pandemien der Angst, der Resignation und des Egoismus. Dieses göttliche Antidepressivum stärkt Herzen, Hände und Hirne.

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