Krieg in Israel: Wir treten Judenhass entschlossen entgegen

Der Krieg in Israel bedroht Juden auch in Deutschland. Die GGE Deutschland stellt sich entschlossen an die Seite ihrer jüdischen Freunde.

Holocaust-Mahnmal Berlin

Wie wäre folgendes Experiment? Du ziehst dir als Mann die traditionelle jüdische Kopfbedeckung, die Kippa, an oder trägst als Frau eine sichtbare Kette mit einem Davidsstern. Dann gehst du (unbedingt mit einer Begleitperson!) durch dein Dorfzentrum oder durch die Einkaufsstraße deiner Stadt. Was wird wohl passieren? In Hamburg-Harburg, Berlin-Neukölln und ähnlich gearteten Stadtzentren solltest du von der Idee Abstand nehmen, weil dir dort konkret Feindschaft bis hin zu Handgreiflichkeiten (oder Schlimmerem) begegnen würde.

Auch vor dem 7. Oktober schon – dem Tag der Hamas-Terrorattacke auf Israel – hat es bei einem größeren Anteil unserer Bevölkerung eine Distanz, ein Befremden oder auch eine aggressivere Ablehnung ausgelöst, wenn deutsche Mitbürger eine Kippa trugen. Und das nicht nur in für antisemitische Übergriffe bekannten Großstädten: Wer Juden in seinem Bekanntenkreis hat, kennt die Berichte über judenfeindliche Pöbeleien und Anspucken, wer in der Nähe einer Synagoge wohnt, sieht öfter Polizei als anderswo – das zieht sich durch, von Ost nach West, von Nord nach Süd. Seit dem 7. Oktober aber ist es richtig gefährlich geworden, als Jude in der Öffentlichkeit kenntlich zu sein, und das nicht nur in Berlin, Essen, München oder Frankfurt.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, rief unlängst (zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November) mit vielen anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zum Schutz jüdischen Lebens auf: „Antisemitismus hat bei uns nichts zu suchen: nicht auf unseren Straßen oder Schulhöfen, nicht in Kirchen oder Moscheen, nicht an Stammtischen, nicht in Chaträumen oder bei Demonstrationen, nicht in unserem Land. Nirgendwo. Antisemitismus fällt auch nicht unter das Recht auf freie Meinungsäußerung und lässt sich mit nichts rechtfertigen.“ Judenhass darf keinen Raum in unserem Land haben (wie auch Vizekanzler Robert Habeck Anfang des Monats in einer vielbeachteten Rede klarstellte).

Auch wir als Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche treten öffentlich in unseren Gemeinden und in unserer Kirche entschlossen jeglicher Judenfeindlichkeit und jeglichem Hass entgegen. Wir stehen entschlossen für die Akzeptanz, Anerkennung und Achtung jüdischen Lebens ein und heißen Juden in unserer Mitte herzlich willkommen. Die Existenz des Staates Israel ist für uns eine göttliche Fügung. Wir stellen sein Existenzrecht mit keiner Silbe in Frage, sondern danken Gott für die wunderbare Rückführung des Volkes Gottes in ihr Land. So unterstützen wir mit ganzem Herzen unsere jüdischen Freunde, schweigen aber auch nicht, wenn Ungerechtigkeiten durch sie in Israel geschehen.


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