Wir gehen mit ihnen, bis Frieden ist

GGE-Blog Ukraine, letzter Teil: Seit gestern zuhause, zieht Hans-Joachim Scholz ein erstes Fazit der Ukraine-Reise – mit klaren Worten und (geistlicher) Entschlossenheit.

Im Flehen vor Gott mit unseren ukrainischen Geschwistern vereint.
Im Flehen vor Gott mit unseren ukrainischen Geschwistern vereint.

Bis gestern ist Hans-Joachim Scholz mit einer kleinen Delegation im Westen der Ukraine unterwegs gewesen und hat täglich auf dem Blog für uns berichtet. Mit dabei waren Alfred Schuster, Michael Prinz zu Salm-Salm und Pavol Strezo aus der Slowakei.  Hinter der Reise steht der mit seiner Frau Rita gegründete GGE-Versöhnungsdienst „S’ Lamm“. Parallel starten sie eine Gebets-Initiative für die Ukraine, ihre Nachbarländer und Deutschland.

Samstag, 11.2.2023. Wir sind gestern wieder gut zuhause angekommen. Zeit für ein erstes Fazit unserer Reise.

Die Menschen in der Ukraine zu besuchen, sie zu hören und mit ihnen zu beten hat uns einige Dinge gezeigt.

1. Da ist ein Unterschied zu uns: Ihr Leben, ihre Städte und Dörfer, ihr Staat, ihre nationale und kulturelle Identität, aber auch das kirchliche Leben werden nicht nur bedroht, sondern zerstört. Die Ukrainer – und wir mit ihnen – müssen die Russen in ihrem imperialistischen Geist als Todfeinde ansehen. Unsere ukrainischen Geschwister bitten uns, um einen Sieg in diesem Krieg zu beten!

2. Russland hat die Ukraine überfallen. Ukrainische Zivilisten werden von heute auf morgen Soldaten. Nicht wenige müssen direkt und absichtlich töten. Wir haben Soldatengräber gesehen und geweint. Junge Militärseelsorger melden sich freiwillig und bitten uns zu beten, dass die Soldaten ihr Leben Jesus Christus anvertrauen und seine Bewahrung erleben. Wir sollen die Frauen, Kinder und Alten nicht vergessen. Sie brauchen praktische und materielle Hilfe.

3. Was in der Ukraine geschieht, betrifft ganz Europa und hat weltweite Auswirkungen. Wir wollen, dass der Krieg nicht in andere Länder kommt. Darum beten wir um Gottes Führung für unsere Politiker. Zugleich aber schreien wir mit unseren ukrainischen Geschwistern: Erlöse uns von dem Übel, dass die russischen Führer die Ukraine beherrschen und zerschlagen wollen.

Dafür gehen wir vor unserem Vater im Himmel auf die Knie und bitten um Offenbarung durch seinen Heiligen Geist, dass wir erkennen, welche Schritte zum Frieden wir mit unseren ukrainischen Geschwistern gehen sollen.

Wir wollen mit ihnen gehen, bis das Ziel erreicht ist. Wir beten um Gottes Gerechtigkeit und um sein Erbarmen: Lamm Gottes, nimm hinweg die Sünde der Welt!


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Hans-Joachim Scholz

Hans-Joachim Scholz ist Pfarrer in der badischen Landeskirche und seit Kurzem im Ruhestand. Er und seine Frau Rita leiten den GGE-Dienst „Kirche und Israel“, weil beides für sie unbedingt zusammengehört.

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4 Gedanken zu “Wir gehen mit ihnen, bis Frieden ist

  1. Hilfreich für die Einordnung (auch) dieses Krieges sind die Kapitel über den 2. Weltkrieg in der Biographie von Rees Howells: Leben eines Fürbitters.
    Darin liefert er uns wichtige Erlebnisse, wie er von Gott im 2. Weltkrieg geführt wurde, ganz konkret und strategisch zu beten. Gott hat den 2. Weltkrieg nicht vorzeitig beendet, sondern i n diesem Krieg gewirkt – durch die richtige militärische Taktik und durch sein Eingreifen. Bis auf den Massenmord an den Juden lässt sich Hitlers Vorgehen und Putins Vorgehen ganz gut vergleichen (Manipulation der Medien und des eigenen Volkes, Vereinnahmung der eigenen Kirche, Lügen und Tricksen, Todeskult etc.). Vielleicht muss Russland ebenso „den Weg nach unten“ gehen, wie unser Land und vielleicht erfährt die orthodoxe Kirche von Russland durch eine Niederlage von RUS eine geistliche Erneuerung, indem u.a. der KGB-Offizier Kyrill und seine Unterstützer gestürzt werden.
    https://www.scm-shop.de/rees-howells.html?sqid=456057
    Sehr lesenswert!

  2. FRIEDEN SCHAFFEN

    Gegen den Hass und böses Blut,
    der Frieden ist ein hohes Gut.
    Keiner werfe den ersten Stein,
    doch der Friede muss wehrhaft sein.

    Seit Menschen sind auf der Welt,
    ist’s um den Frieden schlecht bestellt.
    Mit Kain und Abel es begann,
    die Welle der Gewalt hält an.

    Frieden schaffen ohne Waffen?
    Wenn es denn so einfach wäre.
    Wo die Friedenstauben schlafen,
    braucht ein Volk in Not Gewehre.

    Mit Petitionen und Foren
    stoppt man keine Aggressoren.
    Kriegstreibern Paroli bieten –
    Waffen für Freiheit und Frieden.

    Doch mit Panzern und Raketen
    ist auf Dauer nicht gut leben.
    Für die Zukunft des Planeten,
    die Abrüstung nicht aufgeben.

    Das Leben ist ein Menschenrecht,
    grob verletzt bei jedem Gefecht.
    Reden ist besser als schießen,
    stoppt endlich das Blutvergießen.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

  3. „Die Ukrainer – und wir mit ihnen – müssen die Russen in ihrem imperialistischen Geist als Todfeinde ansehen. Unsere ukrainischen Geschwister bitten uns, um einen Sieg in diesem Krieg zu beten!“
    Lese ich richtig: wir müssen die Russen als unsere (!) „Todfeinde“ ansehen?
    Das ist mir nicht nachvollziehbar!
    Wir sollen für den Sieg beten? Heißt das wie früher „Waffen segnen“ ?
    Wir sollten m.E. als Christen für Frieden und Gerechtigkeit beten.

    Norbert Gantert

    1. „…Todfeinde…“
      das tut weh, dieser Wahrheit ins Auge zu sehen:
      „Die Ukrainer – und wir mit ihnen – müssen die Russen in ihrem imperialistischen Geist als Todfeinde ansehen. Unsere ukrainischen Geschwister bitten uns, um einen Sieg in diesem Krieg zu beten!“
      Vor allem schmerzt der Gedanke, dass da wirkliche Feinde in Aktion sind. Dass es Russen sind, mit denen wir gerne Frieden hätten. Zu denen wir Versöhnungswege „von Stalingrad nach Wolgograd“ gegangen sind. Russen, die ihre Brüder überfallen und bombardieren. Natürlich geht es nicht nur um die einzelnen Personen. Wohl aber um „die Russen“ als politische Größe. Als „der russische Bär“, als eine imperialistische Macht, die „ihre“ Ukraine nicht freigeben will. Dann allerdings auch um diejenigen, die sich mit dieser Macht identifizieren!

      Wie sollen die Christen in der Ukraine -und wir- mit dieser Bedrohung umgehen? Wie den Hass und die Bitterkeit aushalten, überwinden? Wie soll man solche Feinde lieben?

      Die Psalmen lehren uns das Klagen, aber auch das Hoffen. Hinwendung zum Vater des Erbarmens und Gott alles Trostes, gemeinsam, wir mit ihnen. So dass sie es wissen und spüren. Mit ihnen zum Thron Gottes kommen mit der Bitte um Frieden in Gerechtigkeit, aber auch mit der Bereitschaft, sein Gericht zu akzeptieren, weil es nie ohne Erbarmen kommt. Was anders als ein Wunder vom Himmel her braucht es da? Dass der Bär die Kuh und ihre Jungen in Ruhe lässt (Jes. 11, 7)! Im Namen des Lammes Gottes.

      Hans-J. Scholz

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